21. Juni bis 24. August 2024
Antoni Tápies, o. T., 1967, Lithografie | Maarten Janssen, 25 x 50% Avier, 2025, Faltung |
Ausgehend von einer Lithografie des bedeutendsten Künstler des spanischen Informel – Antoni Tàpies - von 1967 aus dem Bestand der Galerie setzt die Ausstellung bei der Reduktion der künstlerischen Mittel und bei der konkreten Kunst an. Der Schwerpunkt liegt auf der Setzung klarer Formen und Flächen. Bei diesem Ansatz der Anknüpfung an die internationale Moderne der Nachkriegszeit stellen die seriellen Systeme des Dresdner Konstruktivisten Friedrich Kracht, der zeitgleich eine Ausstellung zu seinem 100. Geburtstag im benachbarten Leonhardi-Museum erfährt, für die eingeladenen Künstler einen anderen – lokalen – Referenzpunkt dar.
Christoph Rodde nimmt u. a. das Kracht-Jubiläum zum Anlass einer seriellen Zeichnung als 100-Jahr-Aufzählung und Maarten Janssen entwickelt vor dem Hintergrund des niederländischen Konstruktivismus und in Beschäftigung mit Krachts Formstein-Programm geometrische Exerzitien in Papier. Dazu machen Jirka Pfahls Papierschnittarbeiten „Analoge Faltung“ weitere Analogien auf. Die frei gezogenen Pinselstriche der Tuschzeichnungen von Ines Beyer erzeugen in sich verdichtenden Sequenzen eine sehr eigene Kreuzraster-Geometrie.
Die Ausstellung widmet sich dem Spiel mit Flächen, Formen und Farben wie auch mit Zwei- und Dreidimensionalität. Zeichnungen, Papierobjekte und Installationen loten im Innen- wie im Außenraum unsere Wahrnehmung aus. Im Garten lässt André Tempel Kunststoffmaterialien abgelöst von ihrer Alltagsfunktionalität neue Körperlichkeit gewinnen, die gemeinsam mit den farbigen Keramiktüten von Heidemarie Dreßel Inszenierungen vornehmen, die dem Gelände eine spielerische Frische verleihen.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch,
Lydia Hempel und Lieselotte Rojas-Sanoja
Ines Beyer, Reihe, Nr. 1–4, Nr. 1, 2016, Tusche auf Zeichenkarton | Ines Beyer, Reihe, Nr. 1–4, Nr. 4, 2016, Tusche auf Zeichenkarton |